Donnerstag, 5. März 2009

Zusammengefasst sieht die Sache so aus: Das Beuteschema hat nicht bekommen was es wollte, sich deshalb beleidigt weggedreht und nicht einmal auf meine blödsinnig-devote Entschuldigungsmail reagiert, die ich aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen trotz seines unfeinen Abgangs noch am gleichen Abend hinterherschickte.
(Story hier.)

Innerlich konnte ich ihn nach ein paar Tagen abhaken, aber trotzdem wartete ich auf eine Rückmeldung, eine Erklärung, eine Entschuldigung, irgendwas. Ich wollte mir einfach nicht eingestehen, dass ich auf einen Menschen hereingefallen bin, der weder genug Mumm noch genug Anstand besitzt, um so eine Sache fair zu Ende zu bringen.

17 Tage später schreibt er. Vielleicht hatte er Langeweile?

Liebste Kinky,
lass uns einfach auf besseres Wetter warten und mit der Paddelsaison nochmals neu anfangen. Dann ist es vielleicht weniger nervös.
Kuß


Oha. Lesen. Starre. Nochmal Lesen. Losprusten. Und dann kriege ich mich kaum mehr ein über seine Worte, lache herzhaft und laut, voller Inbrunst, weil ich seine Mail so komisch finde. "Liebste", "neu anfangen", "Kuss". Ja, nee, ist klar Alter.

Was für ein Arsch³.


 

Samstag, 14. Februar 2009

Ein Hoch auf die Masturbation.


 

Samstag, 24. Januar 2009

Mein 1. Mal Magendarmgrippe.

Immerhin hat der Kloppitreff seine Wirkung getan: Höre auf die Bedürfnisse deines Körpers. Und die sind: viel schlafen, viel trinken, nichts essen. Es grummelt zwar trotzdem noch ganz unerhört, aber immerhin hat diese ekelhafte Kotzerei ein Ende gefunden. Und die schmerzenden Gedanken sind durch das hohe Fieber nur noch halb so intensiv.


 

Montag, 12. Januar 2009

"Wenn du noch mehr abnimmst, hast du bald keine Titten mehr", bemerkt Mimi beiläufig, während sie ihre vietnamesische Sommerrolle in den Chili-Erdnuss-Dip tunkt. Ich gucke sie entgeistert an und muss dann trotzdem lachen. "Immer noch mehr als genug", verteidige ich mich und dann überlegen wir gemeinsam, ob wir wohl einen Rabatt in Sachen Schönheits-OP kriegen würden, wenn wir jeweils beide Brüste und Bauch komplett machen lassen würden. "Bestimmt nicht", vermutet Mimi, "die wissen, dass wir verzweifelt genug sind um den vollen Preis zu zahlen".

Hell yeah. Das Leben ist ungerecht.


 

Dienstag, 23. Dezember 2008

Immerhin gibt der Doktor zu, dass er beim ersten Mal wohl nicht gründlich genug geschnitten hat. So muss die Cuttingsession vom Sommer wiederholt werden, während ich verdrießlich nicke und meine Einwilligung gebe. Aber anstatt sich ordentlich zu entschuldigen, murmelt er während der Untersuchung immer wieder Worte des Erstaunens, denn so etwas ("komisches Dings") hat er noch nie gesehen und überhaupt sehe das alles seltsam aus.

"Ich schneide Ihnen einfach komplett die erste Narbe weg, die ist ja eh nicht schön geworden", sagt er mit gekrauster Nase, während ich in einem kahlen Raum auf dem OP-Tisch liege. Ich werfe ihm einen beunruhigten Blick zu, schließlich wissen wir beide, wem ich die erste Narbe zu verdanken habe. "Und natürlich den ganzen Rest", fügt er schnell hinzu und macht sich auch gleich an sein blutiges Werk, während er unentwegt vor sich hin plappert und ich missmutig den Kopf zur Wand drehe.



Alles gut gegangen. Ich bin ja schon mit Kleinigkeiten zufrieden.


 

Samstag, 27. September 2008

Ich wolle am Wochenende doch endlich mal knutschen. Aber mit einem Mund voller Herpesbläschen und einem entzündeten Weisheitszahn wird das wohl nix.

Immer nur reden. Hmpf.


 

Montag, 8. September 2008

Beim Sonntagsausflug stellt der Monsieur schnell fest, dass meine Billigkamera untauglich ist. Wusste ich natürlich längst. Denn das Mistding zoomt zwar ganz ordentlich, will dann aber nicht scharf stellen. Es täuscht heftig summend Schwerstarbeit vor und klickt dann unschuldig als ob nichts sei. Die anschließende Betrachtung auf dem Display ist undeutlich bis unerfreulich.

"Kannst meine kleine Kamera nehmen", sagt der Monsieur großzügig, aber ich höre den mitleidigen Unterton genau. Beleidigt schüttele ich den Kopf. "Nicht nötig", sage ich mit fester Stimme und knipse tapfer weiter.







Zu Hause habe ich Zeit für eine intensive Betrachtung der Bilder. Zugegeben, sie sind nicht superscharf. Und ich sehe ein, dass sie nicht für die Fotocommunity geeignet sind. Aber ich habe auch keine 800 Kröten für's Equipment ausgegeben! Und immerhin erkennt man ja, was drauf ist. Oder ahnt es. Oder so. Oder?


 

Samstag, 9. August 2008



Am vorliegenden Material kein Anhalt für Malignität.

Pew.


 

Freitag, 1. August 2008

Beim Auswickeln ist er vorsichtig. "Vom Schock erholt?", will er wissen und ich nicke zweifelnd, während er die Pflaster und Binden entfernt. Als ich die Wunde sehe, erschrecke ich. Viele Stiche, blau geschwollen und mit getrocknetem Blut verklebt. "So groß", sage ich leise. Er nickt. "Tut mir leid."

"Wo tut es weh?", will er wissen. "Überall", murmele ich. "Ja", gibt er zurück, er habe bis auf den Muskel schneiden müssen: Wundschmerz. "Es reicht bis zum Herzen", sage ich. "Das kann passieren", gibt er zurück und dann sagen wir beide nichts mehr. Vorsichtig wickelt er mich wieder ein. Das Herz hat er vergessen.


 

Mittwoch, 30. Juli 2008

Bevor der erste Schnitt gesetzt wird, frage ich ihn, ob er die Wunden mit kreuzförmigen Stichen vernähen könnte, wegen der Optik. Die Stellen liegen alle so ungünstig, da könne ich schließlich nicht einmal behaupten, dass ich die Narben bei Straßenkämpfen erworben hätte. Er grinst und fragt, ob kleine Totenköpfe auch in Ordnung wären. Na klar. Aber er bedauert. Ist schließlich keine Schönheits-OP.

"So, ich schneide", informiert er mich netterweise und kurz darauf kommt ein mädchenhaftes "Iiiiiiiiiiih" und auf dem Bauch liegend, den Arm verdreht, muss ich lachen und wackeln, weil er sich so wenig arzttypisch-seriös benimmt. "Örks, das sieht ja eklig aus", informiert er mich, "keine Ahnung was das ist... Kirsten, guck mal, das sah auf dem Ultraschall ganz anders aus, oder?" Ich kläre ihn auf, dass Ultraschall nur schwarz-weiß Bilder liefert, daher ist das Gesamtkunstwerk in Farbe so beeindruckend. Aber er ist schon dabei diverse lebensbedrohliche Krankheiten aufzuzählen und sie freundlicherweise im Anschluß allesamt auszuschließen. Aber dann geht das Geschrei schon weiter. "Boah, Sie spritzen hier alles mit ihrem dünnen Blut voll!", greint er mit vorwurfsvollem Ton und Kirsten holt ein paar Tücher und dann noch ein paar, während ich ihm erklären muss, dass dies meine subtile Rache dafür ist, dass ich zweieinhalb Stunden im Wartezimmer einer lautstarken Unterhaltung über offene Beine und der varierenden Form der Konsistenz von Eiter mitanhören musste.

War also eine erträgliche Angelegenheit. Trotzdem. Gut, dass die Sache vorbei ist. Jetzt muss nur noch alles untersucht werden und harmlos sein und in 48 Stunden darf ich auch schon wieder duschen. Bis dahin bitte durchgehend bewölkter Himmel. Dankeschön.



Ein paar Stunden später: Ich fühle mich vollkommen zerschnippelt. Außerdem habe ich Schmerzen. Und ich will auf den Arm.