Mittwoch, 30. Juli 2008

Bevor der erste Schnitt gesetzt wird, frage ich ihn, ob er die Wunden mit kreuzförmigen Stichen vernähen könnte, wegen der Optik. Die Stellen liegen alle so ungünstig, da könne ich schließlich nicht einmal behaupten, dass ich die Narben bei Straßenkämpfen erworben hätte. Er grinst und fragt, ob kleine Totenköpfe auch in Ordnung wären. Na klar. Aber er bedauert. Ist schließlich keine Schönheits-OP.

"So, ich schneide", informiert er mich netterweise und kurz darauf kommt ein mädchenhaftes "Iiiiiiiiiiih" und auf dem Bauch liegend, den Arm verdreht, muss ich lachen und wackeln, weil er sich so wenig arzttypisch-seriös benimmt. "Örks, das sieht ja eklig aus", informiert er mich, "keine Ahnung was das ist... Kirsten, guck mal, das sah auf dem Ultraschall ganz anders aus, oder?" Ich kläre ihn auf, dass Ultraschall nur schwarz-weiß Bilder liefert, daher ist das Gesamtkunstwerk in Farbe so beeindruckend. Aber er ist schon dabei diverse lebensbedrohliche Krankheiten aufzuzählen und sie freundlicherweise im Anschluß allesamt auszuschließen. Aber dann geht das Geschrei schon weiter. "Boah, Sie spritzen hier alles mit ihrem dünnen Blut voll!", greint er mit vorwurfsvollem Ton und Kirsten holt ein paar Tücher und dann noch ein paar, während ich ihm erklären muss, dass dies meine subtile Rache dafür ist, dass ich zweieinhalb Stunden im Wartezimmer einer lautstarken Unterhaltung über offene Beine und der varierenden Form der Konsistenz von Eiter mitanhören musste.

War also eine erträgliche Angelegenheit. Trotzdem. Gut, dass die Sache vorbei ist. Jetzt muss nur noch alles untersucht werden und harmlos sein und in 48 Stunden darf ich auch schon wieder duschen. Bis dahin bitte durchgehend bewölkter Himmel. Dankeschön.



Ein paar Stunden später: Ich fühle mich vollkommen zerschnippelt. Außerdem habe ich Schmerzen. Und ich will auf den Arm.

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Nee, nee, dich nehm ich nicht auf den Arm - hinterher beschwerste dich noch, dass dir dabei was wehtut, so zerschnippelt, wie du bist.
Schmerzen wegsedieren, nicht vergessen wie ich seinerzeit und noch Wein draufkippen (obschon, man merkt dann wirklich nicht mehr viel. Öhm, ja).
Alles Gute, wa?

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Manchmal wünschte ich, dass ich ohne schlechtes Gewissen Schmerzmittel zu mir nehmen könnte. Aber ich besitze eine ausgeprägte Leidensfähigkeit... *g*

Dumm ist auch, wenn man sich nicht an die Dosierungsanleitung der Medikation erinnern kann. 3 x 30 Tropfen oder doch 3 x 10 Tropfen? Könnte natürlich auch 10 x30 gewesen sein oder vielleicht sogar 30 x 30? Nächstes Mal schreib ich's mir auf.

Jedenfalls: Mieeeeeeep. Und danke! :-)

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Hui. Vielleicht gibt es eine schöne Narbe. Gute Besserung - muß eben alles besser werden!

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Es gibt gleich mehrere. Da kann man dann Malen nach Zahlen... ;-)

Danke, ich gebe mein Bestes.

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es gibt doch für Kinder, diese Bilder, wo man einzelne Punkte verbinden muss und am ende sieht man dann ein lustiges Bild... machense das dochmal mit den Narben und kuckense, was der Ihnen da geschnitzt hat ;-)

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Ach. Das ist für Kinder?! Ooups. :o]

Malen Sie sich doch an jeden Narbenblumenstiel
eine Blüte. Sie sind dann eine Blümchenwiese.

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Ach. Das ist für Kinder?!

Joa. Und Junggebliebene ;-)

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Da sieht man mal... Es hat mir schon auf's Hirn geschlagen. Ich meinte ja gar nicht Malen nach Zahlen sondern dieses Verbinde-Zahlen-Dings. (Könnte ein Haifischmaul sein *hust*)

Hah, Frl. DeVille, was für ein Vorschlag. Dann brauche ich nur noch einen Gänseblümchen-Liebhaber und alles wird gut! :o)

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aua ...

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Aber der Arzt is ne coole Sau.

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Isser in der Tat.

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Kaum läßt man Sie paar Tage allein, lassen Sie schon an sich rumschnippeln. Sowas aber auch. Aber ein Schnipsler mit Humor, das erlebt man nicht oft. Gute Heilung!

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Ich sag ja, ich brauche einen Wachhund.

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Ich erinnere mich bei meiner letzten OP an den seltsamen Humor des Anästhesisten - allerdings nicht mehr an das, was er von sich gab. Im Wegduseln dachte ich nur, so Menschen die täglich andere aufschneiden, die müssen sich wohl einen schrägen Humor aneignen. Anders geht das doch gar nicht. Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich das, was er sagte, gut fand.

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