Mittwoch, 27. August 2008

Anstatt einzuschlafen, kreiseln die Gedanken durch den Kopf. Es ist eine Nacht, in der ich das Alleinsein stärker spüre als mir gut tut. Wird mich jemals wieder jemand lieben? Eine Frage, die viel Schmerz in sich trägt. Die weh tut. Und je länger sie vom Kopf in den Rest meines Körpers sickert und mich schon bald darauf komplett ausfüllt, desto sicherer bin ich, die Antwort zu kennen.

Ich will schlafen. Nicht denken. Nicht traurig sein.

Wird jemals wieder jemand in diesem Bett neben mir liegen? Mir Vorlesen? Meinen Rücken streicheln? Mich küssen? Mir seine Träume erzählen? Mir das Haar aus dem Gesicht streichen? Mit mir lachen, toben, herumalbern...? Meine Hand halten? Mir die Welt erklären? Mir Liebesbriefe schreiben? Mich um den Verstand vögeln? Mit mir Zukunftspläne schmieden?

Irgendwann wird die Erschöpfung größer als die Verzweifelung.

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ganz sicher wird das jemand da brauchen sie nicht verzweifeln. sie müssen nur die zeit bis dahin überbrücken

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ihre gedanken klingen haargenau wie die meiner besten freundin im moment, ich muss gibson recht geben, dass es garantiert nur eine frage der zeit ist, bei ihnen, bei meiner besten freundin, bei mir, ... das leben ist schließlich noch lange nicht vorbei und steckt voller überraschungen. glaube nicht, dass jemand, der es nicht will, zu dauerhafter einsamkeit bestimmt ist! und so lange sollten sie sich darauf freuen, was sie noch alles erwartet ;-)

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Wenn das alles so einfach wäre.

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... dann wäre das wort 'einsamkeit' gar nicht erfunden worden.

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Trösten Sie sich.
Mit der Tatsache.
Nicht nur Sie. Sind erschöpft.
Und fühlen Sich. 1sam.

.wir sind viele.
Volkskrankheit.
Kommt gleich nach Karies.

[und ich bin froh, dass hier auch mal
einer das Wort mit Vogel-V benutzt]

[Und: Ja. Es wird. Bestimmt.]

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Abwarten. Wenn die Zeit reif ist kommt der Richtige. Und so lange sollten Sie vor dem Einschlafen eine Tasse warme Milch trinken. Das hilft!

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@Frl.deVille
Singles unter sich. Heutzutage genügt man sich selbst. Alles andere ist uncool. Wußten Sie das noch nicht?

[Habe ich lange nicht gemacht. Kurz gezögert, dann einfach so getan, als wäre nichts dabei.]

@Frau Ährenwort
Warme Milch mit Honig. Danach Zähne putzen. Dann Schlafen. Wird gemacht.

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Ich genüge mir selbst?!
Hoe?! Seit wann? :o]

Nein. Ich bin ein WIR-Kind.
Ich kann das, was Sie schreiben ohne Bedenken so unterschreiben.

Die Tage sind lang und beschäftigungsreich.
Die Nächte sind schlimm

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Ich vermute, dass all diese Wünsche schon deshalb in Erfüllung gehen werden, weil sie so und in dieser Form formuliert wurden, weil es undenkbar scheint, dass sowohl Qual als auch Sehnsucht nicht von so manchem ähnlich empfunden werden, die Qual des Liegens, geschlossene Augen, Gedankenspiralen, enger werdend, verzweifelter. Gleiche Träume, gleiche Einsamkeit ...

Was als Trost selbstredend gänzlich untauglich ist. Redundant in höchstem Maße, weil dir selbst bewusst. Die Crux an der Sache ist nämlich nicht, dass es das Pendant nicht gäbe, sondern die sich in nächtlichem Kreisen einstellende Scheingewissheit. Die sich an ihr selbst steigernde Traurigkeit, die nichts anderes zulässt als diese Verzweiflung verstärkende Gedanken. - Später kann all die Traurigkeit schön werden, fast als Sehnsucht empfunden.

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Ich verpacks heute nicht: andre Leute quälen solche Gedanken auch nächtelang. Sie sind net allein.

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Gleiche Träume, gleiche Einsamkeit ...

So ist das wohl. Ich tendiere leider dazu, diese kleinen Schritt von der Einsamkeit direkt in die Verzweifelung zu hopsen. Das geht direkt vor dem Einschlafen noch einfacher als sonst. Die Scheingewissheit, von der du sprichst, hat diesen Sogeffekt und ist sehr verführerisch, weil in seinem Fazit klar und endgültig.

Wann später?
(Heute, am Morgen, sehe ich sie eher mitleidig an, auch wenn ich nicht an die Erfüllung glaube.)

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Viel später. Nach Jahren. Wenn man nicht mal mehr traurig sein kann und sich nach irgendeinem, egal welchem Gefühl sehnt. "Ach, war das schön, als ich noch verzweifelt war ... "

- Warum ich aber gerade bei dir das Gefühl habe, dass du - neben allem anderen - auch Talent zum Glücklichsein besitzt, vermag ich genau nicht anzugeben. Vielleicht, weil die Begabung fürs Traurigsein evident ist - und das eine ohne das andere nicht vorstellbar ist.

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Klingt gut! ;-)

Glücklichsein konnte ich lange Zeit ziemlich gut. Ich kann es auch heute noch, aber es hält selten über einen längeren Zeitraum an. Aber wie du schon sagst, es sieht mit den Trauerphasen genauso aus und die intensiven Extreme sind viel kürzer als damals und auch weniger schlimm.

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Ich bin ja Optimist. Schon immer. Aber ich stell mir seit einem Weilchen dieselben Fragen, Frau Kinky, genau dieselben. Jaja, dat wird schon. Aber sich diese Fragen immer wieder zu stellen, ist nicht gut. Diese Fragen sind immer da, aber ich versuch sie zu umgehen - sie machen irre, erst recht, wenn man sich hinein steigert, erst recht, wenn man sich in schlechten Stunden hinein steigert.

Wird schon.

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Einschlafen und den Träumen Platz machen. Schaffe ich auch meistens. Aber manchmal gibt es diese schlimmen Stunden.

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Ich hab die Lösung: Wir heiraten einfach.
Dann allet juti.

;)

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In geringelten Brautkleidern? ;-)

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Törlich. Wie denn sonst?

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die täglichen fragen.
ich lasse mich da gerne auf den erlebnisparcour, der "leben" heißt, ein. und rate ihnen selbiges, ohne ein ratemeister sein zu wollen. denn da lauert direkt neben so mancher untiefe auch der allergrößte schabernack im euphoriekostüm.

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Ich glaube, ich kann auch euphorisch deprimiert sein... *g*

Auf den Erlebnisparcour wird man doch eh gezwungen, das ist keine freiwillige Entscheidung.

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Einsamkeit ist nur eine Idee
die wir uns selbst zufügen.

Wie oft haben Sie sich die obigen Fragen bereits gestellt?
Nicht zum ersten Mal. Vermutlich nicht zum letzten Mal.
Und zwischen diesen Fragen findet sich genau das, was Sie beschreiben.
Das entscheidende Wort ist "wieder".
Wird jemals *wieder*.....? Nicht: "...wird jemals jemand....".

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Das klingt nach einem guten "wieder". Als ob es mal so und mal so wäre, aber dem ist nicht so. Mein "wieder" ist so groß, sehr mächtig, weil ich hier nicht von ein paar Wochen oder Monaten spreche.

Aber immerhin weiß ich, nach was ich mich sehne. Das es kein Hirngespinst ist.

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Ja, wird. Aber wirst du das dann wollen?

Der Wunsch nach einem Miteinander mit einem gegengeschlechtlichen Partner ist ein biologischer Trick, der dafür zu sorgen versucht, dass wir uns alle fortpflanzen und die Art erhalten. Deshalb sind wir auch dann unzufrieden, wenn wir tolle, wunderbare, fantastische Freundschaften pflegen, die uns eigentlich rundherum erfüllen, die uns wärmen und satt machen und auffangen und begleiten. Und dennoch wollen wir Liebe. Und vergessen dabei, dass sich nichts schneller abnutzt, als eben diese. Und dann kann es passieren, dass wir nachts neben einem warmen Körper liegen und genau diese Sehnsucht uns überfällt. Dumm, das alles, ich weiss.

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Es muss nicht für immer sein. An anhaltende Liebe glaube ich sowieso nicht, dafür habe ich ja meine Freunde. Aber ich brauche mal wieder ein paar Momente, in denen ich mir einbilden kann, dass ich etwas ganz seltenes gefunden habe. Egal, wie lange es anschließend halten wird. Ich brauche mal wieder ein "wir". Dringend.

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Ein "wir". Das hört sich sehr gut an!!

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Immerhin willst du ein 'wieder' und nicht ein 'endlich'. So weiß man aber leider auch, was man wirklich vermisst.
Und ja, du bist nicht allein mit den Gedanken. Ich hab sie mir fast schon abgewöhnt, auf Dauer sind die zu nervtötend.

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Ein "endlich wieder" wäre passend.

Nervtötend und zu schmerzhaft für den Alltag. Das hält ja kein Mensch aus.

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Irgendwann wird die Erschöpfung größer als die Verzweifelung.

...
zumindest damit bist du nicht allein.

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