Dienstag, 19. August 2008

Immerhin. Die Traurigkeit sitzt nicht länger nur in der Tiefe. Etwas hat sich auf den Weg an die Oberfläche gemacht. Langsam mache ich mir doch Sorgen, ob es wirklich das ist, was mir auf Dauer gut tut oder doch nur das, was mich wieder zurückdrängt in eine passive Lethargie.

Der Kloppi-Treff hält eine neue Herausforderung bereit. Es ist nur eine klitzekleine Frage, die mich mit einer Heftigkeit anspringt, mich überrumpelt und mir einen Sack über den Kopf stülpt. Dunkelheit und Rückblende. Ich erinnere mich an mehrere Situationen aus meiner Kindheit, schambesetzte Schrecklichkeiten, heimlich und peinlich. Mir läuft ein Schauer den Rücken herunter, während ich diese Erinnerung betrachte. Wie ich war. Was ich tat. Ich betrachte mich mit den Augen meiner Mutter - voller Abscheu, Ekel, Entsetzen. (Es dauert Stunden, bis jetzt, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich es aufschreibe, dass sich die Scham für dieses kleine Kind in Mitleid auflöst.)

Im Anschluss an das Treffen, an einem anderen Ort, komme ich kaum zur Ruhe. Da, wo ich sonst den Kopf mühelos abschalten kann, wo ich mich nur auf meinen Körper und sonst gar nichts konzentriere, schwirrt dieses Unruhegefühl in mir herum. Erst nach über einer Stunde, als ich für mehrere Minuten konzentriert in einer bequemen Stellung verweile, beginnt sich das flirrende Kreiseln zu legen. Im selben Augenblick steigen mir die Tränen in die Augen und ich muss fest auf die Lippen und die Innenseite der Wangen beißen, um zu vermeiden, dass da etwas kommt, was hier nicht herpaßt.

Drinnen tut sich etwas. Immerhin.

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Man war doch schon so viele im Leben.

Das nachsichtige Verständnis, was man anderen entgegenzubringen in der Lage ist, sich selbst gegenüber auch zu empfinden.
Ein Traum.

(Ich glaube übrigens, es tut gut. Aber das weißt du ja :))

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Manchmal kann ich das schon ganz gut mit dem Verständnis für's Selbst. Aber ich bin so schnell genervt. Wenn ich wirklich immer nur in Trippelschritten vorwärts komme, bin ich 10 Jahren maximal einen mickrigen Hopser weiter als jetzt. Das kann's doch auch nicht sein...

(Ich weiß ja. Ich ja auch. Aber kontrollierbar, bitteschön! *g*)

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Ich glaube, man trippelt lange Zeit, scheint fast auf der Stelle zu treten - und stellt plötzlich im Umdrehen fest, wie weit man plötzlich gekommen ist und wie klein es aussieht, was man zurückgelassen hat.

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Hey, Monsieur kid, Sie auch in diesen halsbrecherisch hohen Highheels? ;)

(Kontrolle? Was ist Kontrolle? ;))

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In den leichteren Momenten.

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Umdrehen ist gut, merke ich gerade. Es geht zwar vorwärts, aber vielleicht sollte ich noch an der richtigen Ausrichtung arbeiten. Taumelnden Schlangenlinien ziehen das Ganze in die Länge. Aber wer will schon einfach... ;-)

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auch mit taumelnden schlangenlinien kommt man vorwärts. bleiben sie in bewegung.

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Nackenschläge sorgen dafür... *dramaqueen*

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Das ist gut.

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Das scheint leider nur so.

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Angst vor Veränderung?
Verständlich. Wenn sich was tut, ist es erstmal ungewiss ob zum Besseren.
Aber *alles* ist besser als Stagnation.
Erfahrungsgemäß geht es am Anfang immer scheinbar Abwärts. Aber meistens ist das nur ein "Anlauf" um den Berg hochzukommen.

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Ob Trippeltempo, Schlangenlinien, Ausweichmanöver oder Blockaden, die ein momentanes Vorwärtskommen für eine Weile behindern ... es geht vorwärts ... es bewegt sich was ... und zwar in die richtige Richtung!!! Und nur das zählt!

:-)))

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Das mit der richtigen Richtung kann man ja leider immer erst hinterher sagen. Wie oft war ich schon geblendet vom schönen Schein.

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Was mich bei Ihnen, wenn ich das so ehrlich sagen darf, wundert, ist die Tatsache, dass sie entweder nicht weinen können oder nicht weinen wollen, wenn sich eine Träne anbahnt. Seien Sie nicht (zu) hart zu sich selbst - der beste Ort zu leben ist immer der, an dem man sich gerade befindet. Da gehört unter Umständen auch mal eine Träne dazu. Oder viele Tränen. Ihr OSKAR.

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Vielleicht ist das auch ein hundsgemeiner Trick: Ich könnte heulen, in Situationen wo man nicht heulen darf. Ich kann nicht heulen, wenn es sich gerade anbieten würde. So kommen halt keine Tränen. Gefickt eingeschädelt, hm?

Irgendwann kommen sie wieder.

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