Dienstag, 9. Dezember 2008

Sinnlose Dinge muss man beenden. Lange genug habe ich die Sache jedenfalls überdacht und ausprobiert. Es ist Zeit Abschied zu nehmen von der Frau aus L., die ein wenig perplex dreinschaut, als ich ihr meine Entscheidung mitteile.

Es ist ein unspektakuläres und emotionsloses Auseinandergehen und unterscheidet sich somit nicht wesentlich vom Großteil unserer Sitzungen. Aber immerhin will sie mir etwas mit auf den Weg geben. "Haben Sie keine Angst vor wiederkehrenden Depressionen", sagt sie in ihrer gütigen Art, "Sie wissen ja, dass Sie da auch wieder herauskommen." Schweigen. Ich sehe sie ungläubig an und wünsche mir sehnlichst, dass ich mich verhört habe. "Dreieinhalb Jahre habe ich dafür gebraucht", gebe ich langsam zurück und kann mir einen schnippisch-giftigen Tonfall nicht verkneifen, "für mich liegt so ein Zeitraum nicht im Rahmen des Erträglichen". Sie sagt nichts.

Ich gehe und weiß, dass es die richtige Entscheidung ist.

Als offene Frage bleibt, ob ich zu anspruchsvoll bin, kein Händchen bei der Auswahl habe oder ob es einfach Pech war, zweimal bei Personen zu landen, die nicht mehr zu geben hatten, als beifälliges Kopfnicken und ein freundliches Lächeln.