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Freitag, 24. Oktober 2008
"Das ist doch keine Liebeserklärung, du Dummkopf", lacht die frischverliebte Tatze los, nachdem ich an ihrem Küchentisch eine Inhaltsangabe meiner Email an den Lehrer zusammengestottert habe. "Das ist einfach nur ein süßes Dankeschön, verpackt in mädchenhaften Worten." Ich lassen den Kopf sinken und mein Gefühl schwankt zwischen grenzenloser Erleichterung, sehnsüchtigem Herzklopfen und anhaltender Sorge.
Püh, denke ich später, als ich zu Hause im Bett liege, für mich ist es trotzdem eine Liebeserklärung. Liebeserklärungen sind heikle Angelegenheiten, zumindest dann, wenn nicht schon ein gewisser Punkt an Nähe überschritten ist. Also warte ich auf eine Antwort. Stunde um Stunde. Aber da kommt nichts. Gar nichts.
Nach 48 Stunden sehe ich ihn wieder, mit weichen Knien und etwas verlegen. "Hallo", sagt er lächelnd und reicht mir seine warme und kräftige Hand. Wie immer. Nie macht er überflüssige Worte. Zum Glück kann ich während der Stunde abschalten, alles um mich herum ignorieren und die Gedanken ins Leere laufen lassen. Am Ende fragt er bei der Verabschiedung, wie es mir geht und es kommt mir fast höhnisch vor. Weil ich doch eigentlich vor Anspannung schreien möchte, ihn schütteln und ihm dann erklären, dass man wenigstens ein "danke" zurückschreiben kann, das schon alles gesagt hätte. "Gut", sage ich, während die beleidigte Zurückgewiesene in meinem Innern mir die Anweisung gibt, mich schnellstens umzudrehen und den Raum zu verlassen.
"Mist", schreibt die Tatze in einer Email, nachdem ich ihr schriftlich Bericht erstattet habe. "Aber immerhin eine relativ klare (Nicht-)Aussage. Jetzt kannst Du Dich umorientieren!" Wenn das nur so einfach wäre.
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