Dienstag, 19. August 2008

Immerhin. Die Traurigkeit sitzt nicht länger nur in der Tiefe. Etwas hat sich auf den Weg an die Oberfläche gemacht. Langsam mache ich mir doch Sorgen, ob es wirklich das ist, was mir auf Dauer gut tut oder doch nur das, was mich wieder zurückdrängt in eine passive Lethargie.

Der Kloppi-Treff hält eine neue Herausforderung bereit. Es ist nur eine klitzekleine Frage, die mich mit einer Heftigkeit anspringt, mich überrumpelt und mir einen Sack über den Kopf stülpt. Dunkelheit und Rückblende. Ich erinnere mich an mehrere Situationen aus meiner Kindheit, schambesetzte Schrecklichkeiten, heimlich und peinlich. Mir läuft ein Schauer den Rücken herunter, während ich diese Erinnerung betrachte. Wie ich war. Was ich tat. Ich betrachte mich mit den Augen meiner Mutter - voller Abscheu, Ekel, Entsetzen. (Es dauert Stunden, bis jetzt, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich es aufschreibe, dass sich die Scham für dieses kleine Kind in Mitleid auflöst.)

Im Anschluss an das Treffen, an einem anderen Ort, komme ich kaum zur Ruhe. Da, wo ich sonst den Kopf mühelos abschalten kann, wo ich mich nur auf meinen Körper und sonst gar nichts konzentriere, schwirrt dieses Unruhegefühl in mir herum. Erst nach über einer Stunde, als ich für mehrere Minuten konzentriert in einer bequemen Stellung verweile, beginnt sich das flirrende Kreiseln zu legen. Im selben Augenblick steigen mir die Tränen in die Augen und ich muss fest auf die Lippen und die Innenseite der Wangen beißen, um zu vermeiden, dass da etwas kommt, was hier nicht herpaßt.

Drinnen tut sich etwas. Immerhin.