Mittwoch, 15. Oktober 2008

Eine Woche ist es her, dass ich mich für den Kloppitreff entschieden habe. Eine Entscheidung für mich, damit ich am Ball bleibe. Eine Entscheidung für die anderen, damit sie am Ball bleiben. Eine Herzensangelegenheit. Ist es. Oder doch nicht?

Über ein halbes Jahr treffen wir uns schon. Viele Wochen, viele Treffen. Während ich auf die anderen warte, ziehen die Erinnerungsfetzen durch meinen Kopf. Dieser bunt zusammengewürfelte Haufen. So unterschiedlich im Charakter, in Bildungsgrad, Alter und Reife. Und doch harmonisieren wir miteinander. Mit keiner von ihnen habe ich Freundschaft geschlossen, aber mit allen konnte ich ein sicheres Vertrauensverhältnis aufbauen. Jede einzelne kennt Seiten an mir, die mir sehr unangenehm und peinlich sind, Dinge, von denen sonst kaum jemand weiß. Und umgekehrt genauso. Das schweißt zusammen.

Ich werde in meinen Gedanken unterbrochen, als die Raumbesitzerin ihren Kopf durch die Tür streckt. Sie teilt mir mit, dass Kloppi1, Kloppi2 und Kloppi3 angerufen haben und sich entschuldigen. Aha. Kloppi4 hatte bereits per Mail eine fadenscheinige Ausrede hervorgebracht. Kloppi5 kommt heute aus dem Urlaub zurück und hatte schon beim letzten Mal angekündigt, dass aus dem Treffen wohl nichts werden würde. Von Kloppi6 keine Spur. Kloppi7 bin ich selbst. Das war's.

Ich sitze da und will nicht glauben, dass sie mich tatsächlich alleine hier sitzen lassen. Aber so ist es. So und nicht anders. Und während ich meine Jacke anziehe und mir die Tasche umhänge, spüre ich plötzlich einen heftigen Schmerz in mir. Wie ein Fausthieb in die Magengrube. Wie eine schallende Ohrfeige ins Gesicht. Wie ein Arschtritt mit Anlauf. Oder alles zusammen.

Eine Nacht und ein Tag sind vergangen. Aber ich weiß immer noch nicht, ob ich ihnen das verzeihen kann. Ich sehe keinen Weg zurück und nichts, was das wieder gut machen kann. Es geht nicht nur um dieses eine Treffen. Es war eine Entwicklung, die ich schon in den letzten Wochen wahrgenommen habe und die der Grund war, warum ich mich in der letzten Woche überhaupt dafür entscheiden musste. Leider bin ich sehr nachtragend. Und stocksauer. Und enttäuscht, traurig, müde. Ich habe keine Lust mehr.

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Boah. Ätzend. Ich glaub, ich würd' vor Wut und Enttäuschung implodieren.

Edit: Kopf und Bauch. Der Kopf weiß es natürlich eigentlich besser.

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Grrr. Muss eine Mail an die anderen formulieren und kann nicht sachlich bleiben. Ist alles nicht schön.

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Schnuffi, ihr seid alle da, genau weil etwas schief liegt, was ihr nicht schief liegen haben wollt. Das ist unangenehm, und es tut mitunter weh, sich damit auseinanderzusetzen. Manchmal möchte man den Kopf in den Sand stecken und ignorieren, dass da was ist, manchmal möchte man diesen Teil seiner selbst einfach nicht wahrhaben.
Blöd, wenn diese Phasen mehrerer Kloppis zusammenfallen. Blöd von denen, sich nicht ein bisschen mehr am Riemen zu reißen.
Blöd aber möglicherweise auch, wenn du diese Chance für dich selbst jetzt in den Sand setzt, weil du nachtragend, und stocksauer, enttäuscht, traurig, müde bist. Du hast von dort so viel mitgenommen. Vielleicht kannst du, wenn du abgeraucht bist, der Sache die Chance geben, die sie verdient hat. Am Ende für dich selbst.

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Ich denke während der guten Zeiten gerne, dass doch alles ganz ok ist. Dass ich den Rest alleine schaffe. Allerdings hat mich die Erfahrung über Jahre gelehrt, dass es leider niemals gut wird, zumindest nicht auf Dauer.

Abwarten, versuche ich mir zu sagen. Immerhin bin ich schon von dem Vorsatz abgekommen, überhaupt nicht mehr hinzugehen. (So komme ich dann zwangsweise in die tolle Situation, meine Wut in Worte fassen zu müsssen. Muss ich eh lernen, ich schlucke viel zu viel runter.)

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Vllt kommt schleichend das Ende dieser Beziehung.

Aber wenn Sie ganz arg n Treff brauchen, ich melde mich als Kloppi 9 an - und finden sich sicher noch ein paar. Heut Abend hätt ich Zeit (ist nur Fußball hier) oder morgen, dann werf ich den Video an ; )

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Ob es das Ende ist wird sich zeigen. Ich bin jedenfalls auf alles gefasst.

Das ist ja nicht so einfach mit diesen Treffen. Nochmal eine Gruppe ausprobieren, sich aneinander gewöhnen, geduldig Missverständnisse ausräumen - nee, dazu habe ich keine Lust, keine Energie und vor allem fehlenden Leidensdruck. :-(

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über "Erwatungshaltung" wurden schon mehr als 2 Bücher veröffentlicht. Sie können ja lesen.

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