Samstag, 8. März 2008

Die Zeit hastet mit schnellen Schritten an mir vorbei, und schwupps, sind die kleinen Kinder groß geworden.

Im Klassenzimmer wandere ich von den Stromkreisen zu den Fotos der Klassenfahrt, zu Paul Klee und dem Projekt Energie sparen, gefolgt von den Steinzeitwerkzeugen und Modedesign. Und dann entdecke ich den jungen Mann, der mit traurigen Augen zur Seite schaut. "Den magst du?", fragt die kleine Miss und wir grinsen uns an. "Auch den Titel", sage ich, und sie liest ihn mit gedehnten Worten vor, schiebt dann ihre Hand in meine und zieht mich weiter. "Hätte ich mir denken können", murmelt sie und hinterher ärgerere ich mich, nicht nachgefragt zu haben.

Gut, dass es die kleine Miss gibt. Dass ich nicht die Letzte in der Reihe bin. Dass an meinem Grab auch jemand weinen wird.

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Das ist schön. Das Bild. Und die Existenz der Miss.
(Über das Thema Letzte in der Reihe denke ich öfter nach - vielleicht klingt so das Ticken der biologischen Uhr?)

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Da gab es noch mehr Bilder in der Art, die waren alle großartig. Bestimmt werden die Kinder später alle ganz vorbildlich Depressive.

Bei mir tickt in der Hinsicht nicht mehr viel. Es ist doch eher das Gefühl, irgendwann alleine übrig zu bleiben. Diese Vorstellung. Fies.

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Leider ist ja auch Familie keine Garantie dafür, dass man am Schluss nicht doch allein ist.
Wobei ich ohnehin oft das Gefühl habe: Wenn es hart auf hart kommt, wenn es ans Eingemachte geht, bin ich auf mich allein gestellt. Aber vielleicht trügt dieses Gefühl.

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Sie ticken ja nicht richtig. Miss Kinky, wenn ich noch mal so jung wäre wie Sie, ich würde sofort eine ganze Fußballmanschaft zeugen. Na ja, vielleicht erst einmal ein Volleyball-Team.

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Ich war ja immer für's Gummitwist-Team, aber nicht alle Wünsche erfüllen sich.
Ticktackticktackticketacketicketacke

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Das Schlimme daran: Findet er sie, ist er vermutlich gleich noch ein bisschen verzweifelter.
Mir zumindest ging es immer so. Auch nicht schön.
(das Bild gefällt aber, wenn es mir auch ein bisschen sehr pastellig ist).

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Ist die Wahrheit so schlimm? So, dass es danach noch schlimmer wird? (Ist ja doch die große Angst beim Nachdenken, deswegen auch nur die halbe Kraft...)

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Nein, die Wahrheit zu kennen ansich ist nicht schlimm, ich finde es sogar unabdingbar für eine gewisse Art von Zufriedenheit.

Daran verzweifeln kann man aber trotzdem schonmal.

(Der junge Man und ich teilen uns dieses Schicksal allein. Bei dir ist das bestimmt alles ganz anders, denn du entdeckst ganz tolle Seiten der Wahrheit, die du so noch nie gesehen hast. Quasi. ;))

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Zweifeln als Lebensaufgabe. Und zaudern, zagen, zögern... na eben die ganze Palette, dann kann man auch prima auf die Wahrheit verzichten (die man ja in der Vorstellung gerne eh schon parat hat...).

(Genau so muss es sein! *g* - Vermutlich, weil ich quasi rosarot durch's Leben renne, hihihi.)

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Oh. Bist du auch so einer von den Zauderkönigen? Mit dem einen oder anderen hatte ich da schon zu tun. Glücklicherweise habe ich mit dir keine amourösen Verwicklungen vor, sonst hättest du mich damit in die Flucht geschlagen ;)

(Du meinst, so wie der junge Mann da oben, in verschiedenenSchattierungen? Tres chic :))

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Gute Frage, aber ich glaube, dass ich keine Zauderin bin, es schrieb sich nur so schön. Wenn ich mich entschieden habe, habe ich mich entschieden und dann ist die Hauptaufgabe nicht ständig zu zweifeln. Zaudern käme wohl davor, oder?

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Nicht zwingend. Ich kenne Menschen, die zaudern ihr ganzes Leben lang. Neben hadern, und all so Zeux.

(Klingt übrigens sehr gesund, das)

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