Donnerstag, 27. März 2008

Ich hatte ganz vergessen, wie wunderbar es ist, sich durch Worte verwöhnen zu lassen. Wenn Nähe und Innigkeit aus ihnen sprechen, weil ehrlich die schmerzlichen Wahrheiten benannt, unbequeme und manchmal auch quälende Fragen gestellt, liebkosende Formulierungen gebraucht werden und eine Prise kecker Narrenfreiheit dem Ganzen das goldene Krönchen aufsetzt. Empfindlich, zart und feingliedrig, wie mit Morgentau bedeckte Blütenblätter.

Aber das Böse will kein Glück und darum bringt es diesen gemeinen Herzschmerz, den Gedanken daran, wie schnell alles vergehen kann, wie kurzweilig ein Moment, ein Augenblick ist. Es gibt keine Sicherheit, schon gar nicht in Gefühlsdingen. Keine Verläßlichkeit, keinen Glauben, keine Beständigkeit. Empfindlich, zart und feingliedrig, wie mit Morgentau bedeckte Blütenblätter, die bei der kleinsten Berührung erzitternd herabperlen, das Kitschbild zerstören und ein paar unansehnlich verknitterte Blätter zurücklassen.