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Dienstag, 7. Oktober 2008
Ich habe euer Geheule so satt! Ich mag nicht mehr.
Dachte ich, nachdem ich vor drei Wochen das letzte Mal beim Kloppitreff war. Die Erste hat Streit mit dem Freund, die Zweite mit den Eltern, die Dritte hat Stress bei der Arbeit, die Vierte findet das Leben prinzipiell scheiße und so weiter und so weiter. Obwohl ich die Frauen allesamt mag, gehe ich an diesem Abend mit einem schlechten Gefühl nach Hause. Mit einer tiefen Leere. Und der Sehnsucht, sie alle nie wiedersehen zu müssen. Sollen sie doch alleine heulen, sich grämen, bemitleiden, im Elend wälzen, während ich mit neu entdeckter glückstaumeliger und nervig-übertriebener Lebenslust durch die Tage stolpere.
Aber ich kann sie nicht einfach hängen lassen. Nicht mit einem Grund, der aus einer einmalig empfundenen Laune heraus entstanden ist. Denn trotz allem habe ich die Truppe mittlerweile in mein Herz geschlossen. Was das Mistvieh angeht, sind sie zu meinen Vertrauten geworden. Zu den Menschen, mit denen ich offen und ehrlich sein kann. Die nicht zu schocken sind, weil sie das alles kennen, weil sie sich kennen, weil sie mich kennen.
Als ich am Abend mit dreiminütigen Verspätung ins Zimmer platze, eine Begrüßung in die Runde werfe, von einer zur anderen blicke, sie mich alle anlächeln, jede auf ihre Art, da kann ich plötzlich an keinem bösen Gedanken mehr festhalten. Das folgende Gespräch zeigt wieder einmal unsere Gemeinsamkeiten. Die kleinen Heimlichkeiten, die Peinlichkeiten, die Scham, die Geschichte, die uns alle verbindet. Trotz der Ernsthaftigkeit ist der Abend nicht deprimierend sondern fühlt sich warm und gut an.
Keine Schnellschüsse mehr, nehme ich mir vor. Keine übereilten Urteile. Nur noch konsequente Inkonsequenz.
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