Freitag, 27. Juni 2008

Am nächsten Mittwoch sehen wir uns wieder, der ehemalige Lieblingskollege und ich. Dann sind genau drei Wochen seit unserem letzten Treffen vergangen. Drei ganze Wochen, 21 vermaledeite Tage. Viel Zeit, wenn man zuvor viele Stunden gemeinsamen verbracht hat.

All unsere Verabredungen gingen von ihm aus und als ich dann einen Vorschlag machte, wollte er nicht. Wollte gar nicht mehr.

"Soll ich ihn fragen was los ist?", frage ich Mimi, die verneinend den Kopf schüttelt. Ich seufze schwer. "Bestimmt denkt er sich gar nichts dabei", meint Mimi und ich glaube ihr, weil der Mensch ein Mann ist und noch dazu die häufig vorkommenden geschlechtsspezifischen emotionalen Defizite aufweist. "Schon deswegen willst du ihn nicht, stimmt's?", fragt Mimi scheinheilig in ihrem vernünftigen Erwachsenentonfall und ich nicke. Aber das Herz. Ach, das Herz.

Wir werden zusammen lernen. Uns gemeinsam etwas erarbeiten. Uns helfen, wenn wir allein nicht weiterkommen und nachher stolz sein, weil wir viel geleistet haben. Das ist für ihn gut und für mich gut, rein beruflich gesehen. Und wenn ich das Herz bis Mittwoch komplett zur Vernunft bringen kann, taugt die ganze Angelegenheit vielleicht auch noch zu einer guten Bekanntschaft. Herrje.