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Donnerstag, 12. Juni 2008
Die grenzenlose Leidensfähigkeit meines Vaters ist für mich schwer zu ertragen. Er tut alles für sie, die ihn dafür mit Verachtung straft. Wie in der Trotzphase eines Kleinkindes scheint sie ihn reizen zu wollen, damit er ihr seine Grenzen aufzeigt. Damit er nicht wie eine Gummiwand federt und nachgibt, sondern endlich Stellung bezieht, sich wehrt und ihr seine Meinung um die Ohren schleudert. Manchmal ist es Zeit einen Punkt zu machen, damit man weiterhin in den Spiegel sehen kann.
Ich meide schlechte Menschen und ich will, dass mein Vater das auch tut. Ich will, dass er stark und konsequent ist. Dass er sich die kleine Miss schnappt und sich auf und davon macht. Aber stattdessen bleibt er bei dieser unzufriedenen und schrecklichen Frau, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als zu meckern, zu motzen, schlechte Stimmung zu verbreiten und ihr Umfeld zu terrorisieren.
Ich bin sauer. Und wütend. Und enttäuscht. Dass er ihr nicht verbietet schlecht über mich zu reden. Dass er nicht in der Lage ist, sie in ihre Schranken zu weisen oder wahlweise zu gehen und sie dorthin zu schicken, wo der Pfeffer wächst. Aber sobald ich mit ihm rede werde ich weich und lasse alle seine Ausreden gelten. Und natürlich liebe ich ihn trotzdem.
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