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Sonntag, 2. März 2008
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, dass ich das letzte Mal Stapel von Jacken, Taschen und Schuhen im schmalen Flur einer Altbauwohnung gesehen habe, die ein sicheres Indiz dafür sind, dass hier gerade eine Menge Leute einen Haufen Spaß haben.
Begrüßungen, Vorstellungen, ein in die Hand gedrücktes Bier, ein aufgefangenes fremdes Lächeln und dann zieht mich die S. neben sich auf den Boden und wir lauschen der Musik der Jungs, die laut ist und deren Beat meinen Herzschlag bestimmt. Es ist kein Platz für Gedanken, es ist nur Platz für Gefühle. Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen, aber ich schlucke alle Traurigkeit hinunter, drehe mich um und sehe die S. an, die mich glücklich anlächelt und dann ihren Kopf an meine Schulter lehnt.
Die Band macht Pause und die Deckenbeleuchtung wird angemacht, die S. will nach Hause gehen, ist müde und erschöpft. Ich will bleiben, ich will tanzen, ich will Spaß haben, verdammt nochmal, endlich leicht und frei fühlen, lachen können, aber hauptsächlich Spaß haben, wer weiß wie lange ich noch kann. Und der Exfreund der S. setzt sich neben mich, Oberschenkel an Oberschenkel, und wir grinsen uns zu und reden Unsinn, bis ihm jemand eine schlecht gebastelte Tüte reicht, die er an mich weiter gibt. "Die beste Art, junge Menschen zusammen zu bringen" flüstert er mir ins Ohr, während er seine Hand auf meinen Schenkel legt. Ich puste den Rauch ins Zimmer, nehme den vertrauten Geschmack wahr, trinke mehr Bier, obwohl ich genau weiß, dass ich die Kombination nicht vertrage, aber heute ist alles egal.
Der Weg nach Hause ist weit, ich verlaufe mich in den vielen kleinen Querstraßen, und der kalte Wind pustet durch meine dünne Jacke. Die Goldenen Zitronen begleiten mich auf meiner Suche nach dem U-Bahnhof und ich singe laut mit ihnen zusammen, "für immer Punk, möchte ich sein", weil um die Zeit eh schon alle schlafen und der Ton so laut ist, dass auch ich mich nicht hören muss.
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