Sonntag, 21. September 2008

In unserer Freundschaft gibt es immer diese Phasen. Die Guten, in denen wir uns blind verstehen und die Schlechten, in denen ich dich zum Teufel wünsche. Dann muss mich Mimi mit beruhigender Stimme trösten und mir versichern, dass die Freundschaft zwischen dir und mir stabil ist. "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Ihr zwei wart schon immer so... speziell."

Wieder und wieder gelange ich an den Punkt, an dem ich dir in die Augen sehe und du wie ein Fremder für mich bist. An dem unsere Unterschiede mir wie eine unüberbrückbare Kluft vorkommen, weil dein Schweigen mir zeigt, dass Ehrlichkeit dir nichts bedeutet. Obwohl ich deine Freundin bin, lügst du mir ins Gesicht, auch wenn die Wahrheit wie ein offenes Buch vor uns liegt, in das wir gleichzeitig hinein schauen.

Statt klarer Worte schweige ich. Statt ehrlicher Worte wirst du garstig, wechselst das Thema und wirfst mir etwas vor, was du schnell mal an den Haaren herbeigezogen hast. Im Sekundentakt entfernst du dich von mir, entferne ich mich von dir. Und ich frage mich, was du wohl empfinden magst, wenn du hinter meinem Rücken hier mitliest. Ob du ein schlechtes Gewissen hast. Ob du dich schämst. Ob du dich wohl an meine Bitte erinnerst.

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Mein Pack werf ich jetzt demnächst symbolisch über Bord, auch wenn ich wieder davon geträumt hab. Jetzt dauert es nimmer lange und die Nummer und Mailadressen werden gekübelt. Die Fotos aus dem Sichtfeld geräumt. Ganz sicher. Wenn Pack nur noch tiefe Kerben schlägt ist es zwar schmerzhaft aber besser einen breiten Strich zu ziehen.

Eine halbe Woche geb ich ihm noch. Aber er hat sowieso schon verloren. Es gibt Scherben, die kann nichts mehr zusammenhalten. Man schneidet sich nur alle paar Momente dran.

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Ich bin ja mehr so für die stillen Abschiede, so lange es sich nicht gerade um das Ende einer Beziehung handelt. Da plätschert es sich halt so aus. Aber leider ist es bei manchen Freundschaften komplizierter als angenommen. Im Loslassen bin ich generell nicht so gut, selbst dann, wenn schon lange nicht mehr viel Verbindendes passiert. Vielleicht ist es ja nur die Gewohnheit, nach all den Jahren. Ich weiß es auch nicht.

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Das sind sehr stille Abschiede. Ich mache mir nicht die Mühe den Leuten vorher/nachher mitzuteilen, daß sie aus meinem Leben raus sind.
Godot hab ich davon erzählt, als Schuß vor den Bug. Er hat es auch für paar Tage verstanden. Da war ja auch noch der Anruf zu Silvester 06/07 mit ganz viel Blaas, worauf ich nur gesagt hab - interessiert mich alles nicht, was du vor hast, TU es einfach. Aber passiert ist letztendlich nichts. Sehr schleichend ist es von Jahr zu Jahr weniger geworden, zumal ich ja seinen Bettwärmer nicht ertrag. Er hat sich von mir entfernt. Nicht andersherum. (Seit Anfang Mai meldet er sich gar nicht mehr. Vllt hat er in Blogs geschnüffelt?) Ich zieh jetzt nur den Strich. Für mich. Damit ich endlich vorwärts komm.


Das Löschen in den div. Listen, das ist nur für mich selbst. Ein sichtbares Zeichen, damit das Herz begreift, was das Hirn längst weiß - oder umgekehrt. Und nach einer Weile tut es auch fast nicht mehr weh.

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Naja, auch wenn man die Liste bearbeitet hat, heißt es ja noch lange nicht, dass das Herz das kapiert hat. Ich kenne da zwei Varianten. Manche Menschen schleppe ich Ewigkeiten mit mir herum, bis ich sie verabschieden kann. Bei anderen ist ein aktiver Abschied gar nicht nötig, weil keine Wut da ist, die das Auseinanderdriften begleitet. Das ist halt meist von der Intensität der Beziehung abhängig.

In den letzten zwei Jahren habe ich selbst gemerkt, dass mich die Menschen, auf die ich jetzt wieder zugegangen bin, nicht abgeschrieben haben, sondern den Kontakt zu mir nur in der Mottenkiste verpackt hatten. Zum Glück bin ich am Sperrmüll meist vorbeigeschrammt, auch wenn ich es verdient hätte.

Aber das geht halt nicht immer so einfach. Manch eine Freundschaft muss aktiv beendet werden, um des eigenen Friedens willen, auch wenn es eine sehr einsame Angelegenheit ist.

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Sehr schön gesagt.

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Eh klar.. ist bei mir nicht anders..

Das mit den Listen ist so: jedes Mal, wenn ich an dem einen oder andren Namen vorbeikomm, obwohl ich jemand andren such, gibt es einen Stich.
Da der Name jetzt raus ist, spar ich mir das Theater.

Natürlich ist nix aus dem Kopf raus. Und eine Nummer zu löschen, die man seit Jahr und Tag auswendig kann ist auch für die Katz. Ebenso wie aus dem Kalender Geburtstage löschen. Aber für mich ist das eine Art Ritual um langsam loszulassen und Abstand reinzukriegen. Andre Leute verbrennen Puppen, Briefe und ähnliches. Ich kürze halt meine Anruf- und Maillisten : )

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Diesen Weg geht man leider allein. Ich merke, wie schwer mir dieses aktive Abschiednehmen fällt, auch wenn ich schon Monate oder Jahre diese unbequemen Gefühle mit mir herumschleppe.

Kürzen verhilft zur Übersichtlichkeit. Immerhin.

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