Dienstag, 22. April 2008

Nach dem vermaledeiten Sonntag strahlt der Montagshimmel goldschimmerndes Glück auf mich herab. Die Rückkehr zurück in die Anstalt ist schwer, die vergangene Nacht fast schlaflos, aber ich werde mit einem warmen Willkommensgruß zurückerwartet, mit Blumen, Umarmungen und freundlichen Worten. Der Lieblingskollege grüßt ein wenig distanziert in die Runde und erkundigt sich erst in der Teeküche, ob denn der Freitag auch wirklich gefallen habe. Natürlich. Später grinst er mir verschmitzt zu und wirft im Vorbeigehen einen Zettel auf meinen Tisch. "Ich gehe nur hin, wenn du auch hingehst." Freikarten für ein Konzert. Natürlich will ich. "Heute? Hahaha, ok."

Es ist unser zweites Konzert, unser drittes Treffen insgesamt und unsere erste Verabredung allein. Ist ja auch nichts dabei, eine Verabredung die spontan und zufällig ist, weil wir beide gerade Zeit haben. Vor der Konzerthalle stellen wir peinlich berührt fest, dass wir die Ältesten sind. Erst will er lieber wieder gehen, dann will ich lieber wieder gehen und dann grinsen wir über die jugendliche Uncoolness im "Abi 2008"-Shirt und kaufen uns ein Bier. Ich lerne ihn kennen, mit jedem Treffen ein bisschen mehr und es gefällt mir, wie er über seine Freunde spricht, über seine Exfreundin, über seinen kleinen Sohn. Details aus dem Leben, die eine Verbindung schaffen, die über die Arbeit hinaus geht und so etwas wie den Beginn einer Freundschaft entstehen läßt. Persönliches, das wir uns in der Anstalt nicht erzählt hätten, weil es dort keine Zeit und keinen Platz dafür gibt.

Die Vorband spielt. Bei jedem Wortwechsel beugen wir uns zueinander. Unsere Jacken berühren sich. Schwarz und grün, Ärmel an Ärmel. Ich fasse ihn an der Schulter, als ich ihm etwas ins Ohr sage und ich lächle ihm ins Gesicht. Am liebsten würde ich ihn einfach fest drücken oder ihm durchs Haar streichen oder kurz seine Hand in meine nehmen. Aber ich weiß, dass das zuviel wäre und suche stattdessen nur seinen Blick und sage ihm mit den Augen, dass ich es wunderschön finde, auch wenn die Musik scheiße und das Publikum zu jung ist.

Zum Abschied stehen wir nebeneinander, die Fahrräder zwischen uns. "Bis Morgen", sage ich, "Tschüss", sagt er und beugt sich dann vor, um mich kurz an sich zu drücken. Ich sehe ihm hinterher und er dreht sich noch einmal herum, mit seinem breiten Lächeln und seinem zerzausten Wuschelkopf.

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Das wiederum klingt sehr schön. Diese Fahrräder können auch manchmal echt sperrig und im Weg sein...

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Bitte nur ganz kleine Gesten für die Schisshasen. Da standen die Räder genau richtig.

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es riecht nach frühling, nach kleinen hoffnungen.....

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Ich liebe Ihre kleinen, zielsicheren Seitenhiebe und Anspielungen, die so exakte Punktlandungen sind, wie es sie selten gibt: "jugendliche Uncoolness im Abi 2008-T-Shirt." HERRLICH. Wünsche Ihnen nur das von Herzen Beste - geniessen Sie den Moment des Lächelns!

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@lac
Ist die Stadt nicht wunderschön bei diesem Wetter? Die Hoffnung kriecht aus allen Ritzen, es ist eine Mischung aus Vorfreude und Furcht.

@oskar
Irgendwo muss ich ja mal Treffen... :o)
Danke für die Wünsche, die nehme ich sehr gerne entgegen.

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Glücklicherweise strahlt heute ja auch ein Dienstagshimmel - und Ihre Geschichte passt wunderbar dazu. Ich hoffe, die Sonne wärmt nicht nur das Schisshasenfell, sondern auch das Schisshasenseelchen ;-)

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Wolke 7, mindestens. Aber das liegt wohl daran, dass ich Kleinigkeiten überbewerte. Und daran, dass ich mich so darüber freue kann, dass manches so passiert, wie es passiert. Einmal kurz die Zeit anhalten und das Herz sich beruhigen lassen...

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Besser ist das. Die Desillusionierung kommt früh genug.
(Ich bin ja schon ruhig.)

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Hihihi, du bist genauso doof wie ich! ;-)

(Woher weißt du das nur alles? Man könnte meinen, wir haben dieselbe Schule durchgemacht...)

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Von Wolke 7 kann ich nur abraten, so watteweich sie auch ist: Man tritt zu leicht daneben, und Wolke 6 bis 1 halten den Sturz nicht auf. Aber Sie sind bestimmt klüger als ich und gucken erst, wo Sie hintreten.

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Wir halten ein Sprungtuch auf - oder wagen den Tandemsprung.

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Ach was, Hingucken! Ich bin doch nicht wahnsinnig und guck mir das Desaster schon vorher an. Nein, nein, nein, auf keinen Fall, zumindest nicht heute oder morgen. Es geht jetzt sowieso nicht weiter, da soll das alte Herz doch ruhig ein bisschen Freilauf haben.

Hahaha, Sprungtuch, Herr Kid, Sie kennen sich wohl aus... Beim Tandemsprung ist immerhin der Spaß garantiert, es sei denn, der Fallschirm geht nicht auf.

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(Woher weißt du das nur alles? Man könnte meinen, wir haben dieselbe Schule durchgemacht...)

Wer weiß? Vielleicht sollten wir eine kleine Lerngruppe zusammen eröffnen :)

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Schnell flüchten und eine Lerngruppe bilden. Das ist dann wohl auch so 'ne Art Neigungsgruppe.

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Neigungsgruppe Flucht & Sucht? Das wäre dann Lernen für´s Leben - mal gleich beim Kid nachfragen, ob der uns lizensiert ;)

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Oh nein, das war ja sozusagen die Faust auf's Auge. Ich gebe mir maximal noch bis zum Wochenende, dann hab ich hier Heulen & Zähneklappern und es kann losgehen. Ein Flasche mit ekligem Raki hätte ich da... *g*

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Ich mag ja keinen Raki, das ganze ekelhafte Salmiakgesumse nicht. Ist aber kein Problem, ich hab dann meine Tollwütige Hunde-Mischbatterie dabei.
Kümmern wir uns also erstmal um die Suche, ist ok ;)

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Hahaha, Neigungsgruppe Wunschkonzert oder was? Tollwütige Hunde-Mischbatterie? Was issn das?

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Ich meinte übrigens "Sucht" und nicht "Suche". Freud war mit mir, wenn schon nicht Freude.

Tollwütige Hunde habe ich aus Polen mitgebracht, mein neues Lieblingsabschussgetränk: Wodka, Himbeersirup, Tabasco. Ist super.

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Hatte ich mir fast schon gedacht *g*.

Abenteuerliche Mischung. Ich bin dabei. ("Bitte halten Sie den Weg zum WC frei!")

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Ach, hach.

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Auch, hach ;)

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Hahaha, hach! ;-p

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hach nee...

ist wirklich schön gewesen heut, die stadt und der wind hat den kopf leergepustet, sogar meine frisch gelernten spanischvokabeln waren weg.

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Freude. Steckt an!
Guuuute Kinky.
Und jetzt: Sternenstaub satt....

GrinsSchmitz

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Ach was. Ich mache sowas aus der Ferne. Ein bisschen Herzklopfen für die Moral, das muss reichen... *g*

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... welch ein Gedicht.

( don´t fuck the factory)


- Grussregierung.

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Püh. Ich knutsch ja nicht mal, Sie Witzbold.
(Das steht auch nicht zur Debatte, herrje!)

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