Samstag, 23. Februar 2008
I don't know what to do with myself
movies only make me sad
parties make me feel as bad
(The White Stripes. I just don't know what to do with myself)
Am letzten Wochenden habe ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Obwohl ich weiß, wie schlecht mir das Alleinsein auf Dauer bekommt, kann ich nicht ständig andere anbetteln, sich doch bittebitte mit mir zu treffen. Aber dieses Wochenende muss ich raus, Nachtluft & Sonnenschein, Geplapper & Kultur für die Seele. Also soll die Lieblings-M. für den Freitag herhalten und mit mir in den wilden Osten ziehen. Aber dann schickt sie doch noch eine SMS, dass sie keine Bilder mit mir gucken und keine Cocktails trinken kann, sondern lieber zum Freund nach weitweg fahren will. Na schön, denke ich, dann gehe ich eben alleine und schmolle in mich hinein, aber immerhin mit dem festen Willen mich aufzuraffen und mutig zu sein. Für mich.
Am Nachmittag, nach drei (milde geschätzt!) mittelschweren Depressionen beim Hosenkauf, beschließe ich: ich gehe doch nicht. Und es fällt mir gar nicht schwer eine lange Liste mit Gründen zu füllen, die meine Entscheidung logisch begründen. Zu Hause genieße ich die Stille, esse, färbe mir die Haare, dusche, entferne die anderen Haare, dufte, ziehe mich schwarz an, schminke mich. Ok, ich gehe doch. Und plötzlich scheine die Welt auf Wolken zu schweben, meine Schritte sind leicht und auf dem Weg erblicke ich auch schon das Motto des Abends:
Drinnen ist es warm und hell, Klaus Nomi schaut mich aus allen Ecken des Zimmers an und die Besucher sind genau richtig und schauen mich nicht an, jedenfalls nicht komisch oder hämisch oder sonstwie arrogant. Mein Blick bleibt an einem Bild von Zaelia Bishop hängen, das den Titel Klaus Nomi as a fortune-telling machine trägt und ich muss an das Orakel und seine Prophezeiung denken und alles fühlt sich fast schon zu richtig an in diesem Moment. Das Bier ist kalt, die Menschen bunter als erwartet, die Musik dreht sich in meinem Kopf und ich habe nicht einmal den kleinsten Fluchtgedanken. Mein Herz schlägt schnell und glücklich und dann frage ich mutig nach einer Frau, der ich etwas ausrichten soll, werde an der Hand genommen und zu ihr geführt. Zuckerwatte.
Später entdecke ich in einem anderen Raum viele kleine Kunstwerke, die einen ganz zart und dunkel, die anderen pastellig bunt, die sich so gut anfühlen, jedes für sich, weil sie hier hängen um mich glücklich zu machen. Das Hexlein samt der Mädchen würde ich am liebsten sofort adoptieren. Die weiße Unschuld und das schwarze Wissen scheinen seltsam in ihrer Kombination, aber seltsam sein ist heute abend ganz ok und gar nicht komisch.
And the most lovely Yasha says hi & thanks & a lot more to and about him.
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gaborone,
Samstag, 23. Februar 2008, 12:44
begleitet von den white stripes....
gut offene grenzen zu haben, entscheidungen hin-und her werfen zu können, mit einem solchen ende des abends.
gut offene grenzen zu haben, entscheidungen hin-und her werfen zu können, mit einem solchen ende des abends.
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kinky,
Sonntag, 24. Februar 2008, 01:10
Danke, ja, genauso ist es, so soll es sein, auch wenn ich heute schon wieder unzählige Täler beschreiten musste.
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kid37,
Samstag, 23. Februar 2008, 13:52
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kinky,
Sonntag, 24. Februar 2008, 01:18
Ohne Auftrag wäre ich wohl kläglich gescheitert, echt jetzt. Und das Püppchen, ich kann's gar nicht glauben. Ich habe da auch noch etwas mitgebracht, eine kleine Miss, naja, Sie werden ja sehen. Auf jeden Fall danke ich Ihnen ganz herzlich für diesen Abend & die Inspiration.
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mifasola,
Samstag, 23. Februar 2008, 15:58
Ich werde an Ihre Geschichte denken, wenn ich das nächste Mal eigentlich gerne weggehen würde aber allein lieber nicht oder doch oder gerade oder was jetzt. Macht Mut das.
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kinky,
Sonntag, 24. Februar 2008, 01:25
Tun Sie das. Manchmal kann das nämlich richtig gut tun. Und wenn's doof ist, geht man halt nach Hause und hat es wenigstens versucht.
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frauvenuswalzer,
Sonntag, 24. Februar 2008, 10:22
Meine Gedanken zur Einsamkeit
Es gibt viele Wege, der Einsamkeit zu entfliehen.
Findet man den Weg nicht,
ist die Einsamkeit ein Fluch.
(Karin Obendorfer)
Vielen Dank, für die aufmunternden Worte, ich werde sie mir das nächsten Mal zu Herzen nehmen, wenn ich vor der Wahl stehe, versprochen...
Es gibt viele Wege, der Einsamkeit zu entfliehen.
Findet man den Weg nicht,
ist die Einsamkeit ein Fluch.
(Karin Obendorfer)
Vielen Dank, für die aufmunternden Worte, ich werde sie mir das nächsten Mal zu Herzen nehmen, wenn ich vor der Wahl stehe, versprochen...
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kinky,
Sonntag, 24. Februar 2008, 13:09
Aufmunternde Worte... ich. Irgendwas stimmt da nicht.
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monolog,
Sonntag, 24. Februar 2008, 13:41
Stimmt. Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung streiten sich gerade ein wenig. Muss man einfach mal annehmen können :)
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monolog,
Sonntag, 24. Februar 2008, 20:34
Das hat sie so an sich. An guten Tagen ist sie gar nicht mal so uneins mit der Fremdwahrnehmung. Oder?
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kinky,
Sonntag, 24. Februar 2008, 20:46
Ein Drecksmist ist das. Für die Tage mit der deckungsgleichen Wahrnehmung wird man anschließend damit bestraft, dass man sich selbst verloren geht.
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monolog,
Sonntag, 24. Februar 2008, 20:52
Es gibt nicht nur die Extreme. Viel grau zwischen schwarz und weiß.
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