Sonntag, 24. Februar 2008

Alles klingt so falsch, alles klingt nach Lüge, alles schmerzt und trifft nur immer wieder den falschen Ton. Und dann endlich mal wieder der Wahrheit ins Gesicht sehen. Die häßliche Fratze im Spiegel bin ich selber.

Aber man muss auch mal die inneren Werte sehen. Wenn einer einen guten Charakter hat.


 

Donnerstag, 21. Februar 2008

Ab dem frühen Morgen lächle ich mich durch den Tag, nicke und halte ein Schwätzchen, schreibe und erledige den langweiligen Technikkram ohne mit der Wimper zu zucken. Ich gehe einkaufen, esse, koche Tee, höre auf gute Ratschläge und kümmere mich darum, Verabredungen zu treffen, damit ich nicht unversehens in Richtung Abgrund schlittere.
Alles läuft wunderbar, ich fühle mich gut. Um mich herum und auch ein bisschen weiter weg, sind Menschen, die mir nahe sind und mir ihre Hand reichen, die ich nicht einmal Ergreifen muss, weil sie trotzdem da sind, ganz ohne Festhalten.

Am Abend tut dann das Herz weh, tagein, tagaus. Es klagt und greint und meckert leise vor sich hin und schmerzt mich beständig. Ich kenne den Grund nicht und will ihn auch lieber nicht wissen, denn schon seine Beharrlichkeit läßt nichts Gutes erahnen. Es will mich leiden sehen, soviel ist klar. Aber das kommt nicht in Frage, nicht im Moment.


 

Sonntag, 10. Februar 2008


(*Suchbild)

Erst ordentliche Hausmannskost für den Pe, dann ein wunderbarer Film mit ganz vielen leisen Tönen, dafür aber einer guten Portion Weltschmerz, danach die schwarze Schwuppenbar mit ordentlich lauter Musik. Aber dann viel zu früh zu Hause. So früh, dass plötzlich gar nichts mehr stimmt. Nach wenigen Stunden Schlaf das Gefühl, mich zu früh gefreut zu haben, zu vorlaut, zu unpassend. Vielleicht steht mir das Glück auch einfach nicht.


 

Sonntag, 3. Februar 2008

H. meldet sich per Telefon. Aber zu spät und in meiner angeschlagenen Situation sogar viel zu spät. Ich bin schnippisch, was ich vermeiden wollte, frage dann doch nach und er entschuldigt sich. Genau wie immer, das alte Spiel. Zuckerbrot und Peitsche, Nähe & Distanz, aber mit verdrehten Rollen, denn hier spielt er den Starken und zeigt mir, wie unterlegen ich ihm bin, weil ich wieder einmal auf seine Worte vertraut habe, die er jetzt mit Füßen tritt.

"Na, schon jemanden aufgerissen?", fragt er lapidar und er spielt auf ein Portal an, bei dem ich mich Ende des letzten Jahres angemeldet habe. Die Formulierung allein läßt mich schlucken, weil er zu deutlich zeigt, das keines meiner vorsichtigen und mühsam hervorgebrachten Worte aus der Vergangenheit bei ihm angekommen ist. "Klar", gebe ich zurück und merke, wie die Boshaftigkeit in mir hochkriecht und ich mich gerade noch bremsen kann. Es ist sein Spiel, ich steige aus und verabschiede mich.

Am frühen Morgen eine Mail mit Schmuddelfotos aus dem Internet. Meine Bitte, mir solche nicht zu schicken, sind im Nichts verhallt. Er bringt mich dazu, an meiner Menschenkenntnis zu zweifeln, aber ich weiß auch, dass er die Manipulation von Menschen sehr gut beherrscht.

Mail löschen. Kopf leeren. Abstand halten.


 

Samstag, 19. Januar 2008

Fast zwei Jahre Schweigen. Schweigen zu anderen und Schweigen zu mir selbst. Alle Versuche von aussen, vorsichtig nachzufragen, abgeblockt und mit einer lustigen Anekdote vom Tisch gewischt. Kein Wälzen im eigenen Elend sondern Alltag ohne Auf und Abs. Nur das Ab. Ab. Immer weiter. Irgendwann habe ich die Orientierung verloren.

Allein mit mir selbst, ohne Gedanken, ohne Gefühle. Ganz selten mit Zweifeln. Aufgabe ohne eine Entscheidung. Es kommt wie es kommt, ich lasse es geschehen. Keine Gegenwehr, gelassenes Erwarten, dann Düsternis. Das war's.

Warum weitermachen? Der Gedanke wird größer und größer, lauter und lauter und scheppert achtlos in meinem Kopf herum. WARUM WEITERMACHEN? WARUM WEITERMACHEN? WARUM WEITERMACHEN? Es hallt unerträglich laut, bereitet Kopfschmerzen, macht mich verrückt und löst schliesslich die Erstarrung der vergangenen Monate.

Erinnerungen. An Tage voll von warmem Lachen und albernem Kichern, den ehemaligen Geliebten, an Lust und Schmerz, Kampf und Demut, an Träume, Schönes und Berührendes, an Kornfelder und Mohnblumen, grüne Wiesen, das Meer und Sternennächte, an Nähe und Verlangen, Liebe und Vertrauen, Grenzenlosigkeit und Kamikazesex. Das will ich wieder haben. Verdammt nochmal.

Und endlich gibt es wieder Tränen. Noch ganz zaghaft, ohne Schluchzer. Aber alles ist besser als die grauzähe Gefühllosigkeit.