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Dienstag, 17. März 2009
Ich bin aufgeregt, auch wenn wir uns nur für zwei Stunden sehen können. "So kurz - ich komme mir blöd vor", sagt er, aber mir ist alles egal, hauptsache sehen, hauptsache, für eine kurze Weile in seine Augen blicken können, seinen Körper spüren, seine Worte hören.
Dann muss er los zu seinen Freunden. Und ich wundere mich selbst, dass ich nicht einmal zögere, als ich ihn frage, ob er nicht später zu meinen Freunden nachkommen will, denn Mimi hat Geburtstag. Er lächelt und nickt. So einfach ist das. Als er dann kommt, als er sich zu mir setzt und alle sehen, wie er meine Hand nimmt, seinen Arm um meine Schultern legt, sich immer wieder kurz hinüberbeugt um mich zu küssen, könnte ich insgeheim platzen vor Stolz. Es fühlt sich so richtig an, so schön, so aufregend. Es fühlt sich zu zweit an. Seht ihr auch alle, dass dieser großartige, intelligente, emotional reife und schönste aller Männer meiner ist?, will ich in die Welt schreien, bleibe aber still und lache leise in sein Ohr, während ich meine Nase in seine duftenden Haare stecke.
Die Nacht ist wieder schlaflos und auch nachdem er mich im Morgengrauen verlassen hat, kann ich nicht mehr als drei Stunden ruhen, so aufgewühlt bin ich von der Situation. Mimis morgendliche SMS tut ihr übriges: "Mann gefällt, vor allem mit dir im Turtelpack." Ich liege im Bett, bin erleichtert, freue mich, lache, presse sein T-Shirt an mein heißes Gesicht und kann nicht glauben, dass es ist wie es ist.
Ich lerne seine beiden besten Freunde kennen, wir besuchen eine Ausstellung, gehen spazieren, schauen, ob wir auch außerhalb meines Bettes etwas miteinander anfangen können. Am Abend sitzen wir bei Monsieur Vuong vor unserem Essen und er schiebt mir ein Foto über den Tisch. Ich sehe zwei kleine, strubbelhaarige, münderaufreißende, scheinwerferäugige, zuckersüße Jungs. Das sind sie also. "Danke", flüstere ich ihm zu, während ich mit der einen Hand das Foto nehme, mit der anderen unter dem Tisch sein Bein drücke, denn es fühlt sich gut an, die beiden endlich zu sehen. Auch unausgesprochen ist mir klar, dass die Zusammenführung beiden Welten, ich auf der einen Seite, die Familie auf der anderen, ihm wohl das meiste Kopfzerbrechen bereiten wird.
Pläne sind ein Zeichen für Verbindlichkeit. "Können wir Ostern gemeinsam verbringen?", will er vorsichtig wissen, denn die Jungs werden für ein paar Tage bei der Oma sein. Er wird zum ersten Mal bei mir schlafen können, mit mir zusammen frühstücken. Wir werden ins Konzert und spazieren gehen und den Rest der Zeit vermutlich im Bett verbringen. Vier Tage lang. Vorfreude. Wie früher als Kind, wenn der Heilige Abend bevorstand.
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