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Donnerstag, 3. April 2008
Was soll man tun, wenn haufenweise durchsichtige Bindfäden vom Himmel fallen? Nicht viel, soviel ist mal sicher.
Hier geht man ins Hamam. Warm, feucht, ruhig, entspannend und ein wahres Seelenheil für Gestörte. Zumindest bis die japanische Reisegruppe die Örtlichkeit mit Beschlag belegt. Mit geschlossenen Augen nehme ich die Hektik der vielen Menschen um mich herum und die fremde Sprache wahr und schnell wird das Lautgewirr zu einem nervenaufreibenden Geschnatter. Hastig flüchte in die leere, dampfende Sauna, aber nur, um ein paar Minuten später die neue Bekanntschaft zu intensivieren. Diese kleinen Personen zappeln, reden, kaspern und wollen nicht stillsitzen. Vielleicht ist Kinbaku-bi deswegen eine Kunstform geworden. Zu dem Thema fallen mir allerdings noch weitere Fragen ein. Ob die beiden Frauen schon Erfahrungen mit Langzeitfesselung gemacht haben oder ob ihr Begleiter vielleicht ein Shibari-Meister ist? So hätten wir sogar ein Gesprächsthema. Vielleicht hat es der ein oder andere in der Gruppe ja sogar professionell betrieben und ich habe längst die entsprechenden Bilder im Netz bestaunt.
Und während ich schon längst wieder auf den warmen Steinen neben dem Wasserbecken liege, grinse ich in mich hinein und denke daran, dass ich dem Fesselkram sowieso nie viel abgewinnen konnte. Erstens dauert es mir zu lange, zweitens ist es voll unbequem.
(Und falls jemand von Ihnen ein wirksames Hausmittelchen gegen eine anständig ausgeprägte Bindehautentzündung hat - Please help!)
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