Dienstag, 20. Mai 2008

Irgendwie will die Sache mit der Frau aus L. nicht so laufen, wie ich es mir wünsche. Erst dachte ich, dass es mir vielleicht zu gut geht, als dass ich Lust hätte, mich mit dieser ganzen deprimierenden Psychokacke auseinanderzusetzen, aber das ist es nicht. Sie ist eine sehr liebe und freundliche Person, ist aufmerksam und nett. Aber das war es dann auch. Was fehlt, sind die richtigen Fragen. Denkanstöße aus einer Richtung, die mir bisher nicht in den Sinn gekommen sind. Und manchmal auch ein paar harte Fragen und die entsprechenden Wahrheiten. Aber alles was ich bekomme ist ein Nicken und ein "ja, Sie sind auf dem richtigen Weg", gefolgt von noch mehr Zustimmung und garniert mit einem guten Tipp, zu dem ich wiederum "ja, ja, leck mich am Arsch" sage nicke und genau weiß, dass der Vorschlag unrealistisch und nicht umsetzbar ist.

Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ob ich tatsächlich 25 Stunden absolvieren muss, um mich dann enttäuscht zu fragen, ob es das nun gewesen ist. Immerhin hätte ich dank meines Hanges zur Pflichterfüllung ein gutes Gefühl ihr gegenüber.

Les Kloppis sind dafür der Hit. Jede Woche auf's Neue.

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dann sag ihr das.
nun, nicht am arsch lecken, aber daß sie dir unsinnige vorschläge macht.
daß du härteres brauchst.
daß du das gefühl einer pflichterfüllung bei ihr hast.
gute übung, auf sicherem terrain....

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Gute Übung, aber sehr schwer. Ist ja nicht so, dass ich es nicht schon versucht hätte in Worte zu fassen, wenn auch etwas ungeschickt.

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könnte vielleicht aufschreiben helfen? dann geht kein gedankengang verloren.

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ja klar ist das schwer; ich übe seit jahren.
ungeschickt gibts (glaube ich) nicht in diesen vier wänden, vielleicht kann sie es nicht erfassen, was du ihr sagen willst.
versuch doch mal so mit ihr zu reden, wie du möchtest daß sie mit dir redet?
sich dem anderen verständlich zu machen ist ja eine grundvoraussetzung - für so vieles.....
es zu lernen, eine chance.

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@amy
Vielleicht habe ich es deswegen hierher geschrieben. Manchmal werden mir Dinge erst beim Bloggen klar, weil aus dem wirren Gedankenchaos ein strukturierter Eintrag wird, an dem ich manchmal auch lange herumfeilen muss, bis die Worte mit dem Gefühl übereinstimmen. Das Ganze muss dann ein bisschen sacken und irgendwann kann ich den erforderlichen Schritt machen.

@lac
Zurückweisung ist immer eine schwierige Sache, die gar nicht unbedingt damit zu tun hat, dass man eine Person nicht mag. Etwas paßt halt nicht und das muss man in vorsichtigen Worten verpacken. Ich drücke mich da allzu gerne drumrum.

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vielleicht etwas naiv gefragt: können Sie der Frau aus L. nicht sagen, was sie sich wünschen/was sie erwarten - wovon Sie sich mehr versprechen? - Meine "Frau aus L." war großartig: keine verständnisvollen Blicke und nach grünem Yogitee stinkenden bedachten Worte, sondern durchaus klare, norddeutsche Ansagen. Nicht nur, aber auch. Und Zuspitzungen, knallharte Fragen. Unbequem, aber SEHR hilfreich. Würde sie Ihnen empfehlen, aber der Abstand ist wohl zu groß!

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Ich war ja noch nicht so oft bei ihr, aber jedes Mal habe ich versucht, ein bisschen mehr zu ergründen was mein ablehnendes Gefühl ausmacht. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Erst habe ich versucht mich selbst zu disziplinieren (kein Blabla mehr), aber das war nicht der Grund. Vielleicht ist es einfach nicht ihre Art unbequem zu sein? Sie scheint mir immer so sanft & gutmütig und ich mag lieber heulen & zähneklappern.

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Eine ideale Situation, am eigenen Pflichtgefühl zu arbeiten und es mal in den Arsch zu treten.

Ich hatte das auch mal, so ein Blahfasel, das mir nix brachte. Habe dann auch überlegt und letztendlich abgebrochen und woanders weitergemacht (hat mir auch nix gebracht, aber das ist ein anderes Thema :))). 25 Stunden sind lang und teuer, schade um die Zeit und das Geld, das irgendjemand dafür hinblättern muss, wenn es dir nix bringt.

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Ich kann mich selbst nur dann treten, wenn es gegen mich geht.

Und dann nochmal auf die Suche gehen? *nerv*
Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mehr.

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Die Trösterin hat eine Freundin, die im Hochsommer nach Berlin geht, um dort zu praktizieren. Ich baue darauf, dass sie ihr ähnlich ist und möchte mich ihr umgehend in die Arme schmeißen. Soll ich fragen?

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Nochmals auf die Suche zu gehen ist aber immer noch weniger schlimm als eine Therapie zu verschwenden. Sie wissen doch sicherlich schon, wie knauserig Krankenkassen sein können. Machen Sie sich die Mühe, Sie sind es - auch sich - wert.

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@Miss Mono
Ich muss dir erstmal eine Mail schreiben.

@Frau arboretum
Ich bin eine schlechte Sucherin. Das habe ich schon beim letzten Mal festgestellt. Irgendwie fehlt mir das Gen, auf den ersten Blick zu wissen, ob jemand zu mir passt oder nicht. Zumindest was den Psychokram angeht.

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Vielleicht müssen Sie gar nicht so lange suchen, Miss Mono will Ihnen ja behilflich sein.

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Sind die ersten Therapiestunden nicht Probestunden, ob man überhaupt miteinander kann? Falls die schon um sind, sollten Sie sich vielleicht bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, ob und wie jetzt noch ein Therapeutenwechsel möglich ist, denn die 25 Stunden sind zu kostbar, um sie zu vergeuden.

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Lustig, dass Sie das schreiben. Die Frau aus L. wollte nach der 2. Sitzung eine Entscheidung von mir und ich sagte ihr, dass das nicht so schnell geht. Nach der dritten Stunde habe ich mich dann entschieden, obwohl ich immer noch nicht wußte, ob ich dort richtig bin. Aber ich lasse mich schnell unter Druck setzen und kann dann gar nicht mehr auf meinen Bauch hören. Vielleicht kommt daher das mächtige Gefühl, dass ich es nun ausbaden muss.

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Sie haben fünf Probestunden um sich zu entscheiden.
Um zu wechseln, müssen Sie keine Gründe angeben.
Ungutes Gefühle und latente Unzufriedenheit reicht als Entscheidungsgrund aus.
Sie haben jemanden verdient, bei dem Sie ein besseres Gefühl haben.

Ich plädiere: Wechseln.

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Fünf Probestunden, aber Therapeuten können nur eine bestimmte Zahl pro Quartal abrechnen, deswegen ist das alles sehr ungünstig.

Ich muss die Entscheidung erst noch ausbrüten.

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Wenn Sie sich schon die Frage stellen, dann gehen Sie lieber. Das ist wie mit einem Liebhaber: entweder es klappt auf Anhieb oder nie. Das sind dann die Beziehungen, in denen man mit zugekniffenen Augen und Magendrücken ausharrt, weil man Weihnachten/Silvester/Geburtstag/Hochzeit der besten Freundin nicht alleine sein will oder Mama/Freundin/Kollege doch so von diesem Typen schwärmt, wenn Sie wissen, was ich meine.

Suchen ist zwar unangenehm und braucht eine Menge Energie aber letztlich gewinnt man auch an Stärke und Erfahrung. Und was ist schon leicht im Leben? Die wirklich wichtigen Dinge sind es jedenfalls nicht.

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Auf der Suche...
...nach dem passenden Deckel.
Aus Therapeutensicht lässt sich dazu nur sagen: Wechseln.
Unzufriedenheit, weil zu "sanft" oder "zu grob" geht i.O.; das ist immer wieder mal der Fall. Unzufriedenheit, weil "nicht die richtigen Fragen" verhindert, dass ein adäquater (und für den Klienten nutzbringender) Rapport zustande kommt.
Pflichterfüllung ist gut und schön, wenn man mal keine Lust hat zu einer Sitzung zu gehen und es (um des allgemein aber hilfreichen Vorganges willen) doch tut.
Pflichterfüllung klingt mir in diesem Fall mehr nach Ausrede für die Vermeidung interpersonaler Konfrontation.

Um letztlich den richtigen "Deckel" zu finden, erstmal darüber klar werden, worum es denn geht. Keinen Gesprächstherapeuten, wenn es um Verhaltensmodifikationen geht; keinen Psychotherapeuten, wenn es um soziale Interaktionen geht; keinen Verhaltenstherapeuten, wenn es sich um neurotische oder kindheitstraumatische Probleme handelt, die sich nur auf mentaler Ebene abspielen.

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