Montag, 1. Dezember 2008

Aussprechen.
Das, was stört.
Das, was schmerzt.
Das, was viel zu lange im Kopf und im Herzen bleibt.

Aber stattdessen bleibe ich still. Zuerst, weil ich den Grund nicht richtig zu fassen kriege, weil sich das Gefühl schlecht in Worte packen lässt, weil sich der Schmerz nur langsam und diffus in meinem Innern breit macht. Und dann ist es plötzlich zu spät. Denn wie sieht es aus, wenn ich Wochen später mit einem lächerlich kleinen Vorwurf ankomme, der durch das Aussprechen zu einem Grundsatzproblem wird, das dem Anlass gegenüber in keinem Verhältnis steht. Scheiße sieht das aus. Ganz genau.

Variante 1: Problem schneller erkennen, früher aussprechen, diskutieren, abhaken.

Problem: Unfähig zu jedem einzelnen Punkt von Variante 1. Hat sich somit erledigt.

Variante 2: Aufgeben. Alles so lassen wie es ist. Groll in mich hineinfressen. Beziehungen wegen kleinkarierter Korinthenkackerei beenden oder zumindest über Wochen auf Eis legen.

Problem: Keins. Ausser dem Wissen, dass es die falsche Variante ist. Die dumme, kindische, beleidigte, unreife, konfliktunfähige Variante.